Samstag, 29. April 2017

Zeitung: Der Eilbote No. 22

Landau in der Pfalz, den 18. März 1854



















Nachfolgend einige Schlagzeilen des März 1854

Am 8. d. wurde die Braut Sr. Maj. des Kaisers von Österreich für volljährig erklärt.

-In Berlin und auch in anderen Städten sind die meisten öffentlichen und Privatbauten wegen der schwebenden Kriegsfrage sistirt, was für die arbeitenden Klassen sehr nachteilig.

-Russische, nach Preußen flüchtende Ueberläufer werden über Hamburg nach Amerika geschafft. Nach Hause gebracht, wäre ihnen Sibirien oder eine Kugel gewiß.

-In Serbien sollen Unruhen ausgebrochen sein.

-Das unter dem Kommando des Prinzen Napoleon fliehende Korps soll zuerst dem Feinde entgegengeschickt werden.

-Es soll zwischen den Westmächten und Piemont ein Bündniß geschlossen werden.

-Elihu Burritt beschenkt die Lesewelt heute wiederholt mit drei Olivenblättern, überschrieben: "Ein stipulirtes Schiedsgericht", "Man verflucht es" und "Der Freiheitskampf".

-Wie man dem "F. J." aus Cöln schreibt, sind am 12. ds. im dortigen Rheinischen Bahnhofe 1200, aus Belgien kommende und nach Rußland bestimmte Gewehre polizeilich confiscirt worden.

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Interessant sind auch die Mobilien-Versteigerungen:

Mühlen-Versteigerung
Montag, den 3. April nächsthin, Vormittags 10 Uhr, zu Vorderweidenthal im Wirtshause des Valentin Puster; auf freiwilliges Anstehen des Eigenthümers, wird der unterzeichnete f. Notar Bolza zur öffentlichen meistbietenden Versteigerung auf Eigenthum der im Banne von Vorderweidenthal gelegenen sogenannten Sägemühle schreiten.

Diese Mühle besteht in einem Mahl= und einem Schälgange, Säg= und Oelmühle, Wohnhaus, Oeconomie=Gebäuden, Hofraum, Pflanzgarten und Wiese auf 73 Decimalen, circa 6 Morgen Ackerland und 1 Morgen Wiese.

Die Mühle liegt an der Straße nach Bergzabern, Dahn, Weißenburg - und ist die Sägemühle im Umfange von 2 Stunden die einzige.





































Auf dieser Seite finden Sie einen direkten Vergleich der Buchstaben in Kurrent, Sütterlin und Fraktur.



Zeitungen: Auszug aus der neuen Weltgeschichte 1752 - No. 55

 München. Gleichwie nur kürzlich Seine Churfürstliche Durchlaucht von der Pfalz dem Chur=Bayerischen Hof einen Besuch gemacht: also sind den 20. pass. beyde Durchl. Churfürsten von Bayern und Cölln, nebst den Herrn Herzogs von Bayern Durchl. nach Neuburg aufgebrochen, um den daselbst befindlichen Chur-Pfälzischen Hof die Gegen-Visite zu machen.

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Die Ursach, warum so viele Französische Völcker an unseren Gränzen zu stehen koramen, ist diese, daß sie sich von unserem Brod und Uberfluß auf eine bequemere Art nähren wollen. Da die Erndte in den Französischen Provinzen voriges Jahr so schlecht ausgefallen, so besorgt man, sie möchten den wenigen Vorrath in dem Innern des Reiches vor der Zeit aufzehren, und eine Theurung verursachen. Da aber im Elsaß Million Getrand zusammengebracht worden, und die Vorraths=Häufer noch täglich mit mehreren angefüllt werden: So fällt es ihnen commoder, daselbst zu subsistiren .


Das läßt sich hören! und wir können es doch leiden, wann sie uns ihre Schild=Louis Metzgenweiß dagegen zuführen?

Der Vorrath muß beträchtlich seyn, denn man redet von einem General=Pardon, durch welchen den 25,000. Mann, die in den letzten Kriegen aus den Französischen Diensten desertiret, dazu eingeladen werden sollen.





Freitag, 28. April 2017

ZEITBILDER - Kaiserslautern, 15. Juli 1928













Das Turnfest der höheren Lehranstalten findet nunmehr alle 3 Jahre statt. Das diesjährige Schülerturnfest am Freitag, den 6. Juli wurde wie immer auf dem Betzenberg abgehalten und stand im Zeichen des 150. Geburtstages des Turnvaters Jahn. 1500 Schüler der Oberrealschule, des Gymnasiums und der Lehrerbildungsanstalt zeigten volkstümliches Turnen, Körper-, Atem-, Spannungs- u. Entspannungsübungen, Laufen, Springen, Werfen, Spiele.
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Eine Tier-Idylle in den Kaiserslauterer Austellungsanlagen

Den Besuchern des hiesigen Ausstellungsgeländes bietet sich am Schwanenweiher ein anmutiges Bild. Das Schwanenpaar hat Zuwachs bekommen. Fünf mehrere Wochen alte, muntere, niedliche kleine Schwänlein tummeln sich im Wasser...

 

Donnerstag, 27. April 2017

Das ehemalige Gelände der Firma Pfaff aus der Luft (2017)

Ein eindrucksvolles Video über die "Ruinen" der einstigen weltbekannten Nähmaschinenfirma Pfaff. Laut dem Hochlader wurden die Aufnahmen einen Tag vor Beginn der Abrißarbeiten gemacht.

Vorab einige Impressionen:

























Ein bitteres Kapitel Lautringer Stadtgeschichte wenn man bedenkt, daß diese Firma einmal Arbeitgeber für Tausende aus Kaiserslautern und Umgebung war.

Was wird eigentlich abgerissen?

8. November 2016: Was wird im ersten Bauabschnitt in den kommenden Monaten an Gebäuden auf dem früheren Pfaff-Gelände abgerissen?
Abgerissen werden die Hallen 70, 71, 72, 73, 74, 75 und 76. Die 70er Hallen liegen nordwestlich des sogenannten Neuen Verwaltungsgebäudes, das zusammen mit dem Eingangsportal unter Denkmalschutz gestellt wurde. Weiterhin abgerissen wird der sogenannte Showroom, das Gebäude 48-1, ein Anbau an das Neue Verwaltungsgebäude, in dem einst die Fachwelt die neuesten Nähmaschinen der Firma Pfaff zu sehen und vorgeführt bekam. Die Abrissgebäude liegen im Westen des früheren Pfaff-Geländes, zum Bahndamm hin.

Die Rede ist von einem selektiven Rückbau der Gebäude. Was ist darunter zu verstehen?
Alle Gebäude werden in einem dreistufigen Verfahren abgerissen. In der Phase eins werden die Schadstoffe aus den Gebäuden entfernt. In der Phase zwei erfolgt die Sicherung der Wertstoffe und schließlich in der dritten und letzten Phase der Abriss der mineralischen Bausubstanz, wie Beton, Steine, Glas, insbesondere Glasbausteine.
Bis wann soll der Abriss der Gebäude erfolgt sein?

Die städtische Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft, die die Rückbauarbeiten an die Bürstadter Abbruchfirma Witera zum Preis von 650.000 Euro vergeben hat, geht davon aus, dass der Rückbau der Gebäude zum Spätfrühling nächsten Jahres, April/Mai, erfolgt sein wird. Eine Baubesprechung soll dazu am Mittwoch, 14 Uhr, sein.

 http://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/abriss-mit-anspruch/


Am Tag der offenen Tür, am 3. Juli 2016, wurde der ehemaligen Firma Pfaff noch einmal ein Besuch abgestattet. Es war traurig zu sehen, welchen Zerstörungsgrad ein Teil der Gebäude mittlerweile aufwies. Daß ein Teil der Zerstörung mutwillig und in krimineller Absicht erfolgte, dürfte bekannt sein.

Bilder Pfaff-Gelände Juli 2016 #1

Bilder Pfaff-Gelände Juli 2016 #2 

Bilder Pfaff-Gelände Juli 2016 #3

Bilder Pfaff-Gelände Juli 2016 #4

Bilder Pfaff-Gelände Juli 2016 #5

Bilder Pfaff-Gelände Juli 2016 #6

 

Montag, 24. April 2017

Reichsburg Trifels

eines der ältesten Fotos der Burg Trifels,
aufgenommen vor 1855



























August Becker schrieb in seinem Buch Die Pfalz und die Pfälzer zur Burg Trifels:

in seiner ruinösen Herrlichkeit auf drei hintereinander liegenden, dunkelbewaldeten Felspyramiden, zu seinen Füßen eine tiefe Talschlucht, in der sich das Dörflein Bindersbach versteckt, und weiter hinaus ein von der Sonne und dem Sandstein rot gefärbtes Stück des Annweiler Tales mit den Häusern des Städtchen Annweiler. Die Bergmasse des Rehberges, hinter ihm der Asenstein und drüben der Adlersberg fassen das prachtvolle Bild ein, so recht ein "historisches Landschaftsbild" sondersgleichen. Obgleich wir den Trifels schon mehrfach aus der Ferne gesehen haben, ist doch der Eindruck seiner großartigen Erscheinung an dieser Stelle ein überwältigender, der von der historischen Erinnerungen, die sich an die alte Kaiserburg knüpfen, nur noch geheiligt und gehoben wird. Hochberühmt war er von altersher und schon Rudolf von Ems, ein Zeitgenosse der letzten hohenstaufischen Kaiser, singt in seiner Weltchronik:

"Och, sollt ir wol wissen daz,
Da zwischen Strasburg, als ich las,
Un Spire lit drilic berc,
Als uns seit der warheit werc;
Davon er drivels ist genant,
An allen landen wol bekant."

weiter im Text:





























Die nachfolgenden Schnappschüsse wurden der SWR-Dokumentation Burg Trifels - Schatzkammer der Staufer, der Sendereihe Bekannt im Land entnommen. Ebenso das älteste Foto der Burg Trifels am Anfang des Beitrages.

Wie unschwer zu erkennen, stammen die Bilder allesamt aus der Zeit vor dem Neubau der 1930er Jahre.